Kunstwerk
Bei der Skulptur „Holzmantel“ des Künstlers Maik Scheermann handelt es sich um ein mit Ästen bestücktes, rundes Stahlgerüst. Der verwendete Rohstoff Holz verdeutlicht sowohl dessen forst- und energiewirtschaftliche Nutzung als auch seine kulturhistorische und ökonomische Bedeutung. Die runde Form der Plastik versinnbildlicht eine fiktive Bewegung der Figur aus dem Wald heraus und in den Wald hinein und verdeutlicht damit den Aspekt der nachhaltigen Energieholznutzung. Das Kunstwerk besteht aus einer innenliegenden Stahlkonstruktion mit einer umgebenen Schicht aus Ästen. Diese kräftigen Äste auf der Oberfläche der Kugel verweisen auf die dünne belebte Schicht der Erdkruste, auf der sich alles Leben befindet. Im Zusammenhang mit Architektur wird dieser Mantel zur Kubatur, im übertragenen Sinn zur Raumrinde. Die Plastik steht für die Zyklen der Natur und der Naturnutzung im Kreislauf aus Bewegung und (scheinbarer) Ruhe. Diese Zustände reflektieren Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft regenerativer Energieträger.
Künstler
Der aus Halle stammende Künstler Maik Scheermann ist seit 2002 mit seinen Werken auf Ausstellungen u.a. in Berlin, Weimar, Reykjavik (Island), Oulu (Finland) und Leipzig zu sehen. Er realisierte bereits mehrere Arbeiten im öffentlichen Raum beispielsweise in Südkorea, Bitterfeld und Halle. Dazu kommen Kunstwerke auf Teneriffa und in Österreich. Die Kunstwerke von Maik Scheermann sind zum großen Teil in der Natur als weithin sichtbare Landmarken zu finden. So zum Beispiel „snowman“ in Österreich, „un coup de dés“ auf Teneriffa und „bark“ in Südkorea. Weitere Informationen zum Künstler unter www.lee-scheermann.com.
Standort
Der Standort liegt unmittelbar vor dem Waldhaus Mehlmeisel, einem Waldinformationszentrum im Fichtelgebirge in der Nähe des Bayreuther Hauses auf einem Grundstück der Bayerischen Staatsforsten.
Das Waldhaus zeichnet sich durch seine kühne und reizvolle Holzkonstruktion aus, in der Form eines Langhauses in der Tradition eines Einfirsthofes mit durchlaufendem Oberlicht. Das 35m lange Hauptgebäude wird über einen vorgelagerten Laubengang erschlossen und beinhaltet einen großen Ausstellungsraum sowie einen Medienraum mit ca. 50 Sitzplätzen. Die Bauweise ermöglicht die direkte Kommunikation zwischen Innenraum, Freigehege und dem umgebenden Wald.
Außerdem ist durch die Verbindung traditioneller Baumaterialien, innovativer Holzkonstruktionen und moderner Architekturansätze das Waldhaus Mehlmeisel als Bauobjekt selbst ein einzigartiges und sehenswertes Ausstellungsobjekt.Von einem Museum wird erwartet, dass es alte Dinge sammelt, bewahrt, erforscht und ausstellt, dass es bildet und natürlich auch unterhält. Das Waldinformationszentrum Waldhaus Mehlmeisel will mehr:
Es will auch einen Beitrag leisten zu dem Prozess des Lernens, Umdenkens und Veränderns. Es will helfen, unsere Einstellung zum Wald und der Natur und unserem Umgang mit ihr zu verbessern. Das Waldinformationszentrum mit seinem Spiegelprojekt im tschechischen Bozi Dar will auch zu einem Instrument werden, mit dem sich die Besucher ihre Kulturlandschaft – nicht nur im Fichtelgebirge – bewusst aneignen, mit dem sie diese als Produkt sowohl der Geschichte als auch des gegenwärtigen eigenen Handelns begreifen und sich damit des eigenen Anteils an der Gestalt und dem Zustand „ihrer“ Natur bewusst werden.
Die multimedial aufbereiteten Ausstellungen des Waldhauses Mehlmeisel sind also der ideale Platz für neue Entdeckungen in der Kulturlandschaft des Fichtelgebirges.
Einweihung
Am 20. Mai 2013 wurde der “Holzmantel” von Maik Scheermann im Rahmen des Waldhausfestes offiziell in Mehlmeisel eingeweiht. Neben Grußworten von Bürgermeister Günter Pöllmann (Gemeinde Mehlmeisel), Winfried Pfahler (Bayerische Staatsforsten) und Dr. Rudolf Landmann (LEADER-Förderstelle) nahm Dr. Beatrice Trost eine kunsttheoretische Einordnung des Holzmantels vor. Außerdem bot Künstler Maik Scheermann eine Video-Sprech-Performance dar. Zum Abschluss wurde das Kunstwerk kirchlich gesegnet.
Bilder und nährer Informationen über die Einweihung finden Sie hier.